Bei der Flurbereinigung Zotzenheim wurden Schichten aus der Zeit des Tertiärs aufgeschlossen. Sie haben ein Alter von ca. 28 Millionen Jahren und bestehen überwiegend aus einer Wechselfolge von Tonen, Sanden und Silten, in die Braunkohlen und Kiese eingeschaltet sind.
Die älteren der aufgeschlossenen Schichten entstanden in einem warmen Meeresarm der Nordsee, in dem zahlreiche Wirbellose (Weichtiere, Krebse, Einzeller) und auch viele Fischarten lebten, darunter verschiedene Haie und Rochen. Ebenfalls wurden auch eingeschwemmte Blätter von Landpflanzen gefunden.
Die jüngeren Horizonte entstanden teilweise in einem brackischen Gewässer ähnlich der heutigen Ostsee, teils aber auch in Süßwasserseen. In den brackischen Ablagerungen finden sich vor allem zahlreiche Turmschnecken und Körbchenmuscheln. In den Süßwasserablagerungen, die aus Tonen und Kalksanden bestehen, oftmals mit dünnen Braunkohlelagen, treten Süßwasserschnecken (Posthorn- und Schlammschnecken), und mikroskopisch kleine Muschelkrebse und Fruchtkörper von Armleuchteralgen auf. Diese bildeten dichte Unterwasserrasen. Hervorzuheben sind hier die Reste von Wirbeltieren (Fische, Amphibien, Schildkröten, Krokodile, Säugetieren).
Bei der Anlage von Drainagegräben zur Entwässerung der Hänge, konnten aus verschiedenen Horizonten hunderte Fossilien geborgen werden. Sie ermöglichen es, die Veränderung der damaligen Umwelt zu rekonstruieren.