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„Gestorben für …?“

Mainzer Studierende erarbeiten digitale Ausstellung zu ausgewählten Mainzer Kriegerdenkmälern.
digitale Ausstellung "Gestorben für ...?"

Im Wintersemester 2023/24 und Sommersemester 2024 wurden von Studierenden der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Kißener Mainzer Kriegerdenkmäler, die an Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges erinnern untersucht. Insgesamt wurden fünf Kriegerdenkmäler ausgewählt, zu denen Aussagen über die Entstehungsgeschichte sowie Hintergründe, die öffentliche Nutzung und die politische Umstrittenheit gemacht werden konnten: Das Kreuzer-Mainz-Ehrenmal am Mainzer Rheinufer, der 117er Ehrenhof in der Mainzer Neustadt sowie die Kriegerdenkmäler in Mainz-Bretzenheim, Mainz-Ebersheim und Mainz-Weisenau. Die Ergebnisse wurden Ende 2024 in eine digitale Ausstellung überführt. Integriert in die Ausstellung ist zudem eine filmische Dokumentation über die Wahrnehmung der gezeigten Kriegerdenkmäler durch Studierende verschiedener Nationalitäten, die im Rahmen einer Exkursion entstanden ist.

Die Ausstellung unter dem Titel „Gestorben für …?“ kann und will die Frage nach dem Sinn des Soldatentodes nicht klären, liefert aber eine Vielzahl an Informationen, die zu einer sachgerechten Diskussion dieser komplexen geschichtspolitischen Frage relevant sind. Sie zeigt anschaulich, wie unterschiedlich die Bild- bzw. Formensprache wie auch politische Intention der in der Zeit der Weimarer Republik wie im Nationalsozialismus geschaffenen Denkmäler ist, welche Rolle sie in der Mainzer Erinnerungskultur gespielt haben und welche aktuellen Anfragen an sie gestellt werden. Neben reichhaltigem Bild- und faksimiliertem Quellenmaterial werden Audio- und Videodateien geboten, die zum Beispiel erinnerungspolitische Akteure zu Wort kommen lassen oder weitergehende Bezüge beleuchten wie etwa die vom Kreuzer Mainz heute ausgehenden Umweltgefährdungen und die Folgen des Wracktauchens.

Die studentische Arbeit bietet Denkmalinteressierten eine Vielzahl von spannenden Hintergrundinformationen, kann durch ihre leichte digitale Zugänglichkeit aber auch den schulischen Geschichtsunterricht bereichern, der die Wahrnehmung von Geschichte im öffentlichen Raum oder erinnerungskulturelle Zusammenhänge thematisiert.
Bei der Recherchearbeit wirkte auch die GDKE mit ihrer Direktion Landesdenkmalpflege mit, indem sie den Studierenden mit einer Informationsveranstaltung Einblicke in die denkmalpflegerischen Tätigkeiten gaben sowie im speziellen den Umgang mit Kriegsgräberstätten sensibilisierten. Darüber hinaus erhielten die Studierenden Akteneinsicht.   

Die digitale Ausstellung ist abrufbar über folgenden Link: Gestorben für …?

 

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