Wahrzeichen beschreiben oftmals einzigartige Bauten, die als wiedererkennbare Sehenswürdigkeiten in Erinnerung bleiben. Oftmals stehen sie für ein bestimmtes bedeutendes historisches Ereignis oder prägen das Stadtbild weithin sichtbar. Sie werden damit zum Symbol, zum „Zeichen“ des Ortes und schaffen somit Identifikation und ziehen nicht zuletzt Touristen an.
„Wahr“ sind Denkmale, da sie als fassbare Monumente oder Kulturzeugnisse von der Vergangenheit erzählen. Sie spiegeln als Erinnerungskultur authentische Geschichten der Vergangenheit in die Gegenwart. Zugleich haben die Menschen seit jeher mit der Errichtung von Bauwerken gezielt „Zeichen“ gesetzt. Im Fokus stehen hier vor allem ikonische Repräsentations- und Sakralbauten, die mit ihrer Funktion, aber auch ihrem Stil und Formen politische bzw. religiöse Machtansprüche manifestieren wollen. Hierdurch weist ein Denkmal schließlich weit über seine Grenzen hinaus, so etwa die Porta Nigra in Trier, die nicht nur für ihre Stadt, sondern auch für eine ganze Epoche steht.
Doch auch die scheinbar bescheideneren und wenig anspruchsvolleren Bauten, wie etwa Handwerkshäuser, Industriebauten oder Wohngebäude, beherbergen eine wertvolle Zeichenhaftigkeit. So vermitteln sie uns bspw. Wissen über das Leben und Schaffen unserer Vorfahren. Sie geben u. a. Hinweise auf besondere handwerkliche Techniken, Bauformen, (regionale) Materialien und ihre Bearbeitung. Entsprechend sind es auch diese oft übersehenen historischen Zeugnisse wert, erhalten zu werden. Neben diesen künstlerisch gestaltenden Elementen können genauso immaterielle Eigenschaften wie Erinnerungen an historische Ereignisse, die sich an einem Denkmal festmachen lassen, den Denkmalwert bestimmen und ein Denkmal somit zum „Wahrzeichen“ werden lassen.
Mit den antiken Monumenten, dem jüdischen Erbe der SchUM-Städte Mainz, Speyer und Worms, der Baukultur des Mittelalters, der Frühen Neuzeit, des 19. Jahrhunderts sowie der Moderne und Postmoderne bietet Rheinland-Pfalz eine Fülle an „urbanen Wahrzeichen“, die als Zeugen der Geschichte fungieren und diese lebendig werden lassen. Auf diese „urbanen Wahrzeichen“ hat dieses Jahr die Landesdenkmalpflege mit ihrem Themenheft zum Tag des offenen Denkmals® den Fokus gelegt.
Betrachtet werden bspw. Objekte, die den öffentlichen Raum bestimmen und zum Lebensmittelpunkt vieler Menschen gehören, wie die Grüne Brücke am Feldberg in Mainz, die Fruchthalle in Kaiserslautern und der Bad Emser Kurpark. Zugleich finden Denkmäler Beachtung, die wie die Liebfrauenkirche in Koblenz, der postmoderne Exerzier- und der Schlossplatz in Pirmasens oder die Deichanlage in Neuwied den Stadtraum symbolhaft einnehmen. Aber auch besondere Objekte, die sich als ungewöhnliche und zeichenhafte Bezugspunkte im Stadtbild manifestieren, wie die Pestkreuznische an der Andernacher Stadtmauer, das begrünte Parkhaus in Landau und die Mainzer Nagelsäule werden dem Leser nähergebracht.
Die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesdenkmalpflege sowie der Unteren Denkmalschutzbehörden verfassten Beiträge thematisieren dabei vor allem aktuelle oder kürzlich abgeschlossene Maßnahmen, die zum Erhalt der städtischen Baukultur und damit zu einem lebenswerten urbanen Erscheinungsbild beitragen.
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